Marktstudie: Immobilienpreise und Bauzinsen sinken

Noch drücken Finanzierungsexperten ihre Hoffnungen oft mit „könnte, würde, dürfte, sollte“ aus. Doch auf dem Immobilienmarkt macht sich Frühlingsstimmung breit. Zwar hat die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinsen im Januar noch nicht gesenkt. Das LBBW-Research geht aber davon aus, dass die EZB im Juni eine erste Zinssenkung vornehmen wird. Bei den Zehnjahreszinsen wird im Jahr 2024 Kontinuität erwartet, wenn auch mit einigen Schwankungen. Und weiter: „Niedrigere Zinsen könnten zu günstigeren Krediten für Bauherren und Käufer führen, was wiederum zu mehr Investitionen auf dem Immobilienmarkt führen könnte. Dies würde dazu beitragen, einem möglichen Preisrückgang entgegenzuwirken – eine Entwicklung, auf die viele Akteure im Immobilienmarkt in diesem Jahr hoffen“.

Die Preise von Wohnimmobilien sinken weiter – aber die Talsohle ist in Sicht: Das LBBW Research erwartet nur noch einen moderaten Preisrückgang von rund fünf Prozent. Gründe dafür sind der Rückgang der Hypothekenzinsen und der Anleiherenditen seit Oktober vergangenen Jahres mit deutlichen Entlastungen für den Wohnimmobilienmarkt. Hinzu kommen die anhaltende Wohnraumknappheit und der stockende Neubau.

„Zugleich gibt es aber auch keinen Anlass zur Eile, denn das Zinsniveau dürfte zu einem dauerhaft niedrigeren Bewertungsniveau von Wohnimmobilien führen“, sagt Martin Güth. „Die Hypothekenzinsen werden Ende 2024 rund 3,5 Prozent betragen und damit ein ähnlich niedriges Niveau haben wie Anfang 2023. Auch das mindert den Abwärtsdruck.“

Seit dem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 sind die Wohnimmobilienpreise in Deutschland im Durchschnitt um 10,9 Prozent (Destatis) gesunken. Allerdings treffe das nicht alle Gebäude gleichermaßen zu. Die Preise von Neubauten sind deutlich stabiler als die von Bestandsgebäuden. Wesentlicher Grund dafür sind die bei älteren Häusern erforderlichen hohen Investitionen in die Energieeffizienz. Der Indexwert für Mehrfamilienhäuser sank in großen Städten im dritten Quartal auf den niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Gegenüber dem Höhepunkt im zweiten Quartal 2022 bedeutet das einen Preisrückgang von 27 Prozent.

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